Roadtrip von Brisbane nach Cairns Zusammenfassung

Unsere Campertour an der Ostküste Australiens begann in Brisbane. Wir mieteten uns einen Hi-Top Camper bei Apollo, den wir bereits online ein paar Monate zuvor reservierten. Bevor unser Roadtrip Richtung Cairns in den Norden ging, wollten wir unbedingt noch einen Abstecher zum 170km südlich gelegenen beliebten Hippie- und Surferspot Byron Bay machen. Von dort aus ging es dann über Gold Coast, Sunshine Coast, Hervey Bay, Agnes Water, Mackay, Airlie Beach, Townsville, Mission Beach bis nach Cairns.

Gold Coast und Surfers Paradise

Mit dem Camper unterwegs – flexibel nach Lust und Wetter

Für die über 2000 km lange Strecke hatten wir knapp 4 Wochen Zeit, was im Grunde genommen ausreichend war. Es kommt natürlich immer darauf an, was man sich alles auf dieser Tour anschauen möchte. Ich hatte anfangs einen detaillierten Reiseplan ausgearbeitet, den ich in unserem ersten Blogbeitrag „Beginn unserer Reise mit dem Camper entlang der Ostküste Australiens“ mit Routenverlauf gezeigt habe. Jedoch haben wir im Laufe der Tour festgestellt, dass es besser war einige Orte auszulassen, um an andere Orten mehr Zeit zu haben und nicht jeden Tag fahren zu müssen. Hinzu kam, dass zu der Zeit als wir noch südlich an der Sunshine Coast unterwegs waren ein Zyklon im Norden gewütet hat. Dieser ist aufs Festland bei Airlie Beach gestoßen und hat dort für große Verwüstungen und auch für schlechtes Wetter in einem großen Umkreis gesorgt.

Dicky Beach – Sunshine Coast

Daher waren wir gezwungen etwas länger an der Sunshine Coast zu verharren. Dies war nicht schlecht, denn wir haben diesen Küstenabschnitt geliebt und es fühlte sich wie Urlaub an. Wir waren froh, dass wir nichts vorgebucht hatten und somit mit dem Camper so flexibel waren. So konnten wir jeden Tag neu entscheiden, ob wir weiter fahren und wohin es weiter geht. Wir haben uns von unserer Lust und Laune, sowie von den Wetterverhältnissen treiben lassen. Der Nachteil jedoch war, dass wir die Zeit, die wir länger im Süden verbracht hatten, daraufhin kompensieren mussten. Wir hatten ja schließlich eine Deadline, um unseren Camper in Cairns abzugeben. Auch mein Rückflug nach Deutschland hatte ich von Cairns gebucht. In der zweiten Hälfte unserer Reise mussten wir also mehr Strecke in kürzerer Zeit als geplant machen und konnten weniger Zeit an den Orten im Norden verbringen.

Ostküste Australien – Empfehlungen

Surfen in Australien

Die Ostküste Australiens hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.
Junge Leute und Surfer sollten auf jeden Fall die Surferspots Byron Bay und Agnes Water und die Partymeile in Surfers Paradise an der Gold Coast nicht missen. Surfen lernen kann man am besten bei Byron Bay, Agnes Water und Kings Beach bei Caloundra, da die Wellen durch die geschützte Bucht nicht ganz so hoch und wild sind. Außerdem hat der Ort Airlie Beach für junge Leute mit seinen Cafés und Bars einiges zu bieten.

Sonnenuntergang an der Sunshine Coast (Caloundra)

Baden kann man überall südlich von Gladstone ohne Gefahr von Krokodilen oder Würfelquallen.
Ältere Paare und Familien mit Kindern sollten die Sunshine Coast (Caloundra, Mooloolaba, Maroochydore) besuchen. Dort ist die Stimmung etwas gediegener. In Mooloolaba gibt es ein Sea Life und in Maroochydore eine Lagune, die für Kinder ungefährlich zum Baden ist. Außerdem kann man dort Kayaken oder SUP’en (Standup Paddeln).

Lady Elliot – Insel am Great Barrier Reef

Zum Tauchen und Schnorcheln eigenen sich alle Inseln und Riffe am Great Barrier Reef. Wir sind mit einer Cessna, einem kleinen Propellerflieger, für eine Nacht nach Elliot Island im Süden vom Great Barrier Reef geflogen. Dies war das Highlight unseres Urlaubs, denn wir lieben das Schnorcheln. Es gibt aber auch viele andere Inseln, die sich genauso eignen. Von Bundaberg nördlich der Küste entlang werden entsprechend Bootstouren zum Inner Reef angeboten. Je nördlicher man kommt, desto näher ist das Great Barrier Reef. Wer in Cairns ist, sollte auf jeden Fall eine Tour zum Inner Reef buchen. Hier braucht man auch keine Angst vor Krokodilen zu haben, da diese sich eher an der Küstenlinie vor allem in der Nähe von Flussmündungen aufhalten. Zum Schutz gegen die Würfelqualle erhält man beim Schnorcheln ein Ganzkörperkondom. Beim Tauchen hat man ja meist ohnehin ein Neoprenanzug an.

Klettern und Wandern bei den Glasshouse Mountains

Naturliebhaber kommen vor allem beim Klettern und Wandern in den Glasshouse Mountains auf ihre Kosten. Außerdem sollten Naturfreude auf keinen Fall Cape Hillsborough und Eungella Park bei Mackay ausfallen lassen. Am besagten Kangooroo Beach bei Cape Hillsborough kann man morgens bei Sonnenaufgang wilde Kängurus am Strand sehen und auf dem Plateau Eungella Park kann man den seltenen Platypus, eines der bizarrsten Tiere der Welt, entdecken. Eungella Park, Mission Beach sowie Mossman Gorge sowie eigentlich alle Nationalparks entlang der Ostküste Australiens eigenen sich auch zum Wandern.
Wer Koala Bären in freier Wildbahn entdecken möchte, kann dies bei Byron Bay auf dem Weg zum Leuchtturm auf der Landzunge oder auf Magnetic Island in der Nähe von Townsville. Koalas, Kängurus, Krokodile und weitere besondere Tiere von Australien kann man natürlich in einem der vielen Zoos sehen. Wir haben z.B. das Wildlife Habitat in Port Douglas im Norden von Queensland besucht.

Mit der Seilbahn über den Regenwald nach Kuranda

Wer es gemütlich mag, sollte Kuranda nicht missen. Und zwar kann man mit der Seilbahn über dem Regenwald nach Kuranda fahren, und mit der historischen Eisenbahn entlang der Schluchten von Barron Falls Wasserfälle zurück nach Cairns fahren. Es gibt Zwischenstopps im Regenwald, so dass man mitten im Regenwald ist und in Kuranda, einem malerischen Örtchen mit Shops und Café bummeln und im Butterfly Sanctuary, die verschiedensten Schmetterlingen betrachten.

Whitsunday Islands bei Airlie Beach

Die Inseln Whitsunday Islands sind für ihre schneeweißen Stränden und türkisfarbenem Meerwasser bekannt und ideal für Bootstour- und Strandliebhaber. Abenteurhungrige sollten auf Fraser Island eine Allrad-Jeep oder Bus Tour über die Insel und den Strand machen und ein verrostetes Schiffswrack besuchen. Man auch mit einer kleinen Propellermaschine über die Insel fliegen und auf dem Strand landen.

Fraser Island Allrad Jeep Tour

 

Die noch mehr Action wollen, können eine Canyoning Tour bei Crystal Cascades in der Nähe von Cairns und eine White Water Rafting Tour am Tully River im Koombooloomba Nationalpark in der Nähe von Mission Beach im Norden machen. In Mission Beach selber kommen Adrenalin-Junkees beim Skydiven ganz auf ihre Kosten.

Skydiven in Mission Beach – Landung auf dem Strand

Ihr seht, für jeden ist etwas dabei. Eine Campertour an der Ostküste Australiens ist ein Paradies für Individualurlauber, die Ihren Urlaub ganz nach Ihren eigenen Wünschen gestalten wollen und flexibel sein wollen.

Campingplatz oder wild Campen?

In Australien ist wild Campen nicht erlaubt. Wer es macht, riskiert eine hohe Geldstrafe. Daher würde ich es nicht empfehlen. Wir haben auf unserer Tour Campingplätze angefahren, die die beste Lage hatten, möglichst nah am Geschehen und / oder am Meer. Wir haben uns den Luxus gegönnt, denn wir waren nur für 4 Wochen unterwegs und wollten einen schönen und sorglosen Urlaub genießen.

Hideaway Holiday Village in Mission Beach

Mein Ratschlag an alle, die eine Campingtour in Australien planen: Ladet euch die kostenlose Campermate App runter. Diese zeigt Informationen aller Campingplätze mit Preisen und Bewertungen von anderen Touristen. Wir haben damit immer schnell unseren nächsten Campground gefunden und kontaktiert. Oft haben wir von unterwegs telefonisch gebucht und einen Late-Check-in vereinbart. Dies ist möglich, wenn man seine Kreditkarteninformationen telefonisch durchgibt. Am Eingang wird dann ein Couvert hinterlegt mit Eingangscode, WLAN code und Platznummer. Völlig unkompliziert und es hat immer geklappt.

Wild Campen auf dem Parkplatz

Einmal haben wir auf einem Platz übernachtet, der kein Campingplatz war, und zwar in Airlie Beach auf einem großen Parkplatz. Dort wird auf Schildern auf das Verbot von „wild campen“ hingewiesen. Da dort jedoch der Zyklon Debbie eine Woche zuvor gewütet hatte, herrschte eine Ausnahmesituation. Die Campingplätze in Airlie Beach waren noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. So war es ausnahmsweise gestattet, auf diesem Parkplatz zu übernachten.

Ein anderes mal haben wir auf einem Rastplatz an einer Tankstelle am Highway kostenlos übernachtet, als wir auf dem Weg in den Norden waren. Da hätte es keinen Sinn gemacht auf einen Campingplatz zu fahren, um dann am nächsten Tag gleich weiter zu fahren. Es gab in der Tankstelle sogar kostenlose Duschen! Allerdings war dies die schlimmste Nacht, die wir auf unserer Reise erlebt hatten, da Nachts laute LKWs die Schlafruhe deutlich störten. Wir sind daher mitten in der Nacht aufgestanden und weiter gefahren.

Rowes Bay Beachfront Holiday Park bei Townsville

Es gibt bei den Campingplätzen verschiedene Klassen. Die Big4, Top Tourists Caravan und Holiday Parks sind komfortabel bis luxeriös, top ausgestattet mit free
Auf den meisten haben wir mit unserem Apollo Camper einen 10% Extra Rabatt erhalten.

Neben diesen großen Campingplätzen gibt es unabhängige kleinere Campsites, die meist familiär geführt werden. Sie sind mit 20-30 AUD etwas günstiger, haben aber auch nicht so viel Angebot oder liegen nicht so ideal.

Dann gibt es noch die ganz einfachen Campgrounds in Nationalparks, sogenannte Bushcamps. Diese bieten nichts besonderes an und haben meist Plumsklos. Dafür liegen sie mitten in der Natur z.B. an Wasserfällen oder Wald oder im Gebirge. Kosten liegen meist zwischen 10 und 15 AUD pro Nacht mit Self Registration auf Vertrauensbasis.

Wahl des Campers – Apollo Camper – unsere Erfahrungen

Mit dem Apollo Camper unterwegs

Bei der Suche nach dem passenden Camper haben wir lange im Internet recherchiert. Falls ihr euch einen Camper mieten wollt, empfehle ich euch nicht allzu viel Wert auf Bewertungen zu legen. Wenn es demnach ginge, hätte ich gar keinen Camper mieten können. Alle Camper-Anbieter, sei es Apollo, Jucy, Britz oder Maui, haben auch negative Bewertungen. Lasst euch davon nicht abhalten, und macht am besten eure eigenen Erfahrungen. Also nach langem Hin- und herüberlegen, haben wir uns für eines der günstigsten Anbieter und Camper entschieden.

Wir buchten einen Hi-top Hippie Camper (Anbieter Apollo) mit manueller Gangschaltung und zahlten ca. 1500 Euro für 4 Wochen. Hätten wir das gleiche Fahrzeug für den gleichen Zeitraum mit Automatikgetriebe gebucht, wäre es 500 Euro teurer gewesen. Da wir bereits in Neuseeland mit einem Mietwagen mit Automatik im Linksverkehr gefahren sind, trauten wir uns zu diesmal einen Schritt weiter zu gehen und diesmal im Linksverkehr mit manueller Gangschaltung zu fahren. Dies hat auch wunderbar geklappt und wir haben 500 Euro gespart!

Camper mit Surfbretter bepackt

Wir hatten also einen Hitop Camper in dem man stehen konnte und sich in der Kochecke etwas zu essen zubereiten konnte. Es gab genug Stauraum für Klamotten, ein Bett, dass man nicht klappen musste über der Fahrerkabine und einen Tisch, den man zu einem weiteren Bett klappen konnte. Das Bett über der Fahrerkabine ist eher etwas für Kinder. Wir haben es daher für die Lagerung unserer Taschen und Koffer genutzt. Das Bett unten war schnell geklappt und gemütlich. Mehr brauchten wir nicht.

Anfangs wollten wir noch eine eigene Toilette haben, die man unterwegs oder nachts komfortabel nutzen könnte. Der Camper wurde allerdings damit auch wieder 500 bis 1000 Euro teurer, da der Camper immer größer wurde. Nachher waren wir auf einmal bei den Luxuscampern mit allem Schnick-Schnack wie Rückfahrkamera und Markise etc. gelandet. Irgendwann haben wir uns wieder zurück besonnen auf das wirklich wichtige. Das Dingen sollte uns von A nach B bringen, ab und zu wollten wir uns was schnelles zu Essen zaubern können und schlafen. Fertig. Je größer der Camper, desto schwieriger ist es mit dem Camper überall hinzukommen und desto größer die Gefahr einen Unfall zu machen oder etwas zu beschädigen.

Frühstück am Camper

Auf die Toilette haben wir dann auch verzichtet. Erstens wegen des hohen Aufpreises, zweitens weil man dann ständig damit beschäftigt ist, diese auch zu säubern und den Scheiß, im wahrsten Sinne des Wortes, zu entsorgen, und drittens weil es absolut kein Problem ist unterwegs eine öffentliche Toilette zu finden oder nachts auf dem Campingplatz auf die Toilette zu gehen. Im Nachhinein kann ich sagen, wir haben alles richtig gemacht. Es hat alles wunderbar geklappt.

Ich muss sagen, ich war auch überaus zufrieden mit Apollo als Anbieter. Ich kann eigentlich nichts Negatives anmerken. Die Abholung im Apollo Brisbane Depot verlief problemlos. Wir hatten sogar ein Upgrade auf einen neueren Apollo Camper erhalten, weil es kein Hippie Hitop Camper mehr gab. Die Abholung des Campers habe ich anfangs in dem Beitrag „Beginn unserer Reise mit dem Camper entlang der Ostküste Australiens“ detailliert beschrieben. Natürlich versuchen die Apollo Mitarbeiter mit jedem Extra noch zusätzlich dem Kunden Geld aus der Tasche zu ziehen. Aber das ist ja normal. Der Camper machte einen guten und sauberen Eindruck. Der Motor lief gut und das Fahrzeug war zuverlässig. Was will man mehr.
Ich habe einmal den Kundenservice telefonisch kontaktiert und man hat mich gut und freundlich beraten. Und die Abgabe im Apollo Cairns Depot verlief ebenso unkompliziert und freundlich ab.

Fazit zum Camperurlaub in Australien

Lake Mc Kenzie auf Fraser Island

Wenn ich unsere Campertour an der Ostküste Australiens nochmal Revue passieren lasse, bemerke ich, was wir alles in kurzer Zeit gesehen und erlebt haben. Es waren so viele verschiedene Eindrücke und Erlebnisse, dass wir dies gegen Ende des Urlaubs gar nicht mehr wirklich wertgeschätzt haben.
Das Problem am Camperurlaub ist, dass man aufgrund der Freiheit und Flexibilität immer eine gewisse Rastlosigkeit verspürt. Denn es gibt ja noch so viel mehr zu entdecken, wie ich oben schon unter „Australien Ostküste Empfehlungen“ beschrieben habe. Anstatt noch einen Tag länger an einem Ort zu verweilen, fährt man weiter und sucht sein Reiseglück noch irgendwo anders. Man muss also aufpassen, dass man nicht zu viel fährt und entdecken möchte, denn die Fahrerei kann einen schlauchen und dies hat dann meiner Meinung nach nichts mehr mit Urlaub und Genuss zu tun. Wer einen guten Mix findet, wird einen wunderbaren Camperurlaub erleben.

Picknick im Eungella Park

Im Grunde genommen war es ein sehr schöner Urlaub. Wir hatten sogar Glück im Unglück, dass wir noch im Süden bleiben konnten, als im Norden der Zyklon gewütet hat. Wir waren im März / April dort. Unsere Reisezeit lag genau zwischen Regenzeit und Trockenzeit. Zyklone kommen vor allem in der Regenzeit im Winter vor zwischen Oktober und April. Obwohl im Norden der Zyklon gewütet hat, waren wir dennoch in den gesamten 4 Wochen nicht so stark vom Wetter beeinträchtigt. Wir waren mit dem Camper ja flexibel. Wir hatten auch nichts vorgebucht. Dies ist höchstens in der Hauptsaison in der Trockenzeit zwischen Mai und September notwendig. So sind wir bei Regen weiter gefahren und bei Sonnenschein stehen geblieben 😉

Strand von Lady Elliot

Ich hoffe euch haben unsere Reiseberichte über die Campertour in Australien gefallen. Falls ja, würden wir uns über einen Like oder einen Follow bei Facebook sehr freuen. Habt ihr Fragen oder selber Erfahrungen gemacht und wollt diese loswerden, lasst doch einfach einen Kommentar da. Wir freuen uns auf Interaktion mit unseren Lesern!

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