1770 Wanderung und Surfen bei Agnes Water

1770 Captain Cook Holiday Village

Als wir am Abend im Captain Cook Holiday Village nahe 1770 und Agnes Water ankamen, war es bereits dunkel. Die meisten Rezeptionen waren in den Holidayparks nach 19 Uhr nicht mehr besetzt, aber es gab immer eine Lösung, wie man an den Code zum Hauptgate und die sanitären Anlagen gelangte. Ziemlich unkompliziert, man muss nur die Kreditkarten-Nummer telefonisch übergeben und man hatte den Platz gebucht. Auch für diesen Park hatte man uns die benötigten Informationen im Briefkasten der Rezeption hinterlegt. Wir blieben nur eine Nacht, da für den nächsten Tag Wandern bei 1770 und Surfen bei Agnes Water angesagt war.

Erst am nächsten Morgen sahen wir, wie schön der Holiday Park angelegt war. Wir mochten ihn sehr, da sich die Stellplätze unter hohen, schattenspendenden Bäumen befanden. Die Stellplätze, die wir davor angefahren hatten, waren oft frei von Bäumen oder waren mit Sträuchern zur Abtrennung zwischen den Stellplätzen versehen. Das führte dazu, dass der Camper immer in der Sonne bruzzelte. Den Pool, der von Zäunen umgeben war, hatten wir erst jetzt gesehen, aber es war Zeit weiter zu reisen.

 

Wandern bei 1770 / Seventeen Seventy

Unser erstes Ziel des Tages war 1770 oder auch Seventeen Seventy. 1770 ist wohl der einzige Ort auf der Welt, dessen Name nur aus Ziffern besteht, allerdings wird er oft auch als „Town of 1770“ genannt. Der Ort ist nach dem Jahr benannt, an dem Captain Cook erstmals in Australien anlandete. Um dieses Ereignis zu würdigen, wurde ein Denkmal aus einer Steinpyramide erbaut (siehe Fotogalierie unten).

Es befindet sich im Joseph Banks Regional Park. Von dort aus folgten dem Wanderweg „Round Hill Creek“ 1,2km bis zum Aussichtpunkt an der Landspitze. Dort gibt es einen weiteren Parkplatz, dem Round Hill Headland Car Park. Am Aussichtspunkt „Wave Lookout“ machten wir ein paar Fotos. Es war ziemlich heiß und so beschlossen wir den „Bustard Bay Lookout weiter an der Spitze auszulassen und schnell den Rückweg anzutreten, um den Nachmittag am Strand von Agnes Water zu verbringen.

Surfen bei Agnes Water

Agnes Water Beach ist bekannt für seinen Surfstrand, der vor allem Anfängern gute Konditionen bietet. André fuhr mit dem Camper kurz in den Ort hinein, um sich in einem Surfshop ein Surfbrett zu leihen. Surfen bei Agnes Water war deutlich günstiger als bei Byron Bay, wo wir unsere Australien Reise gestartet hatten. Da ich Hunger hatte, trieb es mich erstmal zum Mittagessen. Außerdem hatte ich heute keine Lust zu surfen. Als ich gesättigt zum Strand zurückkehrte, sah ich meinen Mann mit den Wellen und der starken Strömung kämpfen. Hinzu kam der starke Wind, der das Meer aufwühlte.

André hatte sich etwas von der Anfängermasse, die sich an der rechten Seite des Strandes befand, entfernt. Allerdings musste man dort offensichtlich mehr mit der Strömung kämpfen. Das Surfbrett war für diese Art der Wellen eigentlich viel zu groß. Viel Erfolg gab es bei dieser Surfsession daher nicht, was schade war, da es das letzte Mal in Australien sein würde. Denn je weiter wir Richtung Rockhampton fuhren, desto mehr mussten wir die todbringende Würfelqualle und auch die gefährlichen Salzwasserkrokodile fürchten.

Auf dem Highway am Abend

Da wir „Strecke“ machen mussten, übernachteten wir nicht in Agnes Water. Es war an der Zeit den Weg weiter Richtung Norden zu fahren. Je weiter wir nach Norden kamen, desto mehr sahen wir überfahrene Kängurus und andere nachtaktive Tiere am Straßenrand liegen. Als es dunkel wurde fuhren wir dennoch noch eine Weile weiter. Als jedoch viele LKWs von hinten in hohem Tempo an uns heran fuhren und drückten, entschieden wir uns auf einem Rastplatz Halt zu machen und am nächsten Tag weiterzufahren. Es hätte keinen Sinn gemacht nur für die Übernachtung wieder einen Campingplatz anzufahren.

Unsere erste und einzige Rastplatz Übernachtung

Also suchten wir mit Hilfe der Campermate App einen Rastplatz und fanden dadurch am Bruce Highway bei Marmor die Tankstelle BP. Diese bot auch Campern die Möglichkeit auf dem Rastplatz kostenlos zu übernachten. Es gab sogar kostenfreie Duschen. Wir hatten ja ansonsten alles dabei und kochten unser Abendessen im Camper. Zum Duschen mussten wir allerdings durch den Shop der Tankstelle laufen. Das war schon ziemlich seltsam, so dass es eigentlich auch lustig war. Soweit war alles gut. Wir schliefen ein paar Stunden, wurden jedoch Mitten in der Nacht immer wieder von LKWs aufgeweckt, die auf den Platz fuhren und ihre Motoren für ihre Kühlwagen laufen ließen. Entweder störte uns das Scheinwerferlicht oder die lauten Geräusche der LKWs. Es war ganz schön busy in der Nacht auf dem Rastplatz. Irgendwann waren wir so genervt, dass wir um 4 Uhr unseren Weg Richtung Norden fortsetzten.

Mit dem Camper Richtung Norden

So führte uns unser Weg im Dunkeln durch das überschwemmte Rockhampton. Dies hatte Ron uns schon prophezeit, als wir in Elliot Heads übernachteten. Die Regenausläufer des Zyklons Debbie hatten die Flüsse im Inland anschwellen lassen, die sich dann ihren Weg über das im Flussdelta liegenden Rockhampton bahnten. Durch Umleitungen konnten wir die Stadt durchqueren.

Ab 6 Uhr wurde es langsam hell. Wir sahen immer wieder am Straßenrand Kängurus stehen, die über die Straße hüpfen wollten. Einmal musste André sogar ziemlich auf die Bremse drücken, da eines schon Mitten auf meiner Spur stand. André hupte daher vorsichtshalber und umfuhr das Tier langsam. Wir wechselten uns mit dem Fahren alle 2 Stunden ab, so dass wir Strecke machen konnten. Nach 8 Stunden Fahrt waren wir an unserem Ziel angelangt,  Finch Hatton Gorge.

Wir hatten vor dort Wandern zu gehen, denn Finch Hatton Gorge ist bekannt für seinen schönen Regenwald mit Bächen und Wasserfällen. Allerdings war der Weg aufgrund der Schäden von Zyklon Debbie gesperrt. Wir fuhren also weiter zum nächsten Punkt, der auf unserer Agenda stand, dem Eugnella Park.

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