Klettern und Wandern in den Glasshouse Mountains

Nach dem verregneten „Surfers“ an der Gold Coast und einer längeren Autofahrt im Regen, wollten wir noch im hellen einen Campingplatz finden. Da wir dachten es lohne sich nicht, einen teureren Platz an der Sunshine Coast bei diesem Wetter anzufahren, fanden wir auf der App „Campermate“ einen günstigen Campingplatz im Ort „Beerwah“, den „Beerwah Sportsground„. Durch den Regen war der Boden dort ziemlich aufgeweicht, doch glücklicherweise bekamen wir einen Stellplatz zwischen zwei Wohnwagen auf einem betonbefestigen Platz und nahe den Toiletten und Duschen. Die Duschen und Toiletten waren zweckmäßig und sauber. Leider fehlte Seife im Toiletten- und auch im Duschgebäude. Richtige Spiegel gab es auch nicht, aber für den günstigen Preis konnte man auf einem Sportplatz auch keinen Luxus erwarten. Wir hatten aber einen Strom- und Wasseranschluss. Leider war unser Wasserschlauch zu kurz und André nutzte den Wasserschlauch des Nachbars (der nicht da war). Nur irgendwie bekam er den Anschluss nicht mehr richtig fest. Das offensichtlich irgendetwas nicht stimmte, merkte der Nachbar wohl, der direkt am Wasser angeschlossen war, als er am späten Abend zurück kam. Er inspizierte seinen Anschluss und kontrollierte den Wasserschlauch. Wir hatten ein schlechtes Gewissen, doch wir hielten uns still in unserem Fahrzeug.

Ich konnte an diesem Abend nicht einschlafen, denn der andere Nachbar hatte sich wohl eine DVD angesehen und war offensichtlich eingeschlafen. Aus dem Fernseher ertönte die Dauerschleife des Film-Menüs durch das offene Fenster. Ich hatte zum Glück Ohrstöpsel dabei und schlief ein. Als ich mitten in der Nacht aufwachte, ertönte das Film-Menü immer noch. Also Ohrstöpsel wieder rein ins Ohr… André schien es gar nicht zu stören. Er schlief tief und fest.

Der nächste morgen war auch auch noch grau, aber es regnete nicht mehr. Wir hatten an der Rezeption am vergangenen Abend auch Informationen über den Glasshouse-Mountains-Nationalpark bekommen. Eigentlich stand ein Besuch dieser Region nicht auf unserem Plan, aber da wir nun schon mal in der Nähe waren, nahmen wir das Erlebnis gerne mit. Uns wurde eine Wanderung auf den Mount Ngungun empfohlen, der einen leichten Aufstieg hat und uns gut ins Zeitkonzept passte (ca. 25 Minuten bis zum Gipfel). Der Berg befindet sich 8 km südlich vom Campingplatz, wofür man normalerweise 10 Minuten benötigt. Wir benötigten allerdings etwas länger, da wir den Parkplatz, wo der Wanderweg beginnt, nicht gleich finden konnten. Dieser befindet sich südlich des Berges auf der Fullerton Road (mit P gekennzeichnet auf der Karte). Wir empfehlen die Mitnahme eines Mückensprays und festes Schuhwerk. Ist das Wetter regnerisch, muss man sich in Acht nehmen, auf den Felsen nicht auszurutschen. Das letzte Stück kurz vor dem Gipfel muss man ein wenig klettern. Auf dem Gipfel des ca. 250 Meter hohen Berges angekommen, eröffnete sich uns eine tolle Aussicht. Der Glasshouse-Mountains-Nationalpark besteht aus 12 Bergen (Mount Beerburrum, Mount Beerwah, Mount Coochin, Mount Coonowrin oder Crookneck, Mount Elimbah, Mount Miketeebumulgrai, Mount Ngungun, Mount Tibberoowuccum, Mount Tibrogargan, Mount Tunbubudla oder Twins, Wild Horse Mountain oder Round Mountain) vulkanischen Ursprungs, die sich aus der flachen Ebene erheben. Den Namen Glasshouse Mountains erhielten sie von James Cook im Jahr 1770, da sie ihn an Glasschmelzofen seiner Heimat erinnerten.

Das Wetter klarte langsam auf und am Horizont konnten wir schon unser nächstes Ziel, die Sunshine Coast sehen. Also zurück zum Camper und ab in die Sonne…

Fazit: Wer die Glasshouse Mountains auf seinem Roadtrip besuchen möchte und auch einen günstigen Stellplatz für die Nacht nicht verschmäht, ist auf dem Beerwah Sportsground bestens aufgehoben. Auch der Australia Zoo, ein zoologischer Garten ist nur sechs Kilometer entfernt. Hierfür gab es übrigens an der Rezeption Ermäßigungskarten für den Eintritt. Die Glasshouse Mountains bestechen durch ihre Felsformationen und vom Mt. Ngungun hat man über das sog. „Hinterland“ – wie es auch bei den Australiern heißt – eine tolle Aussicht!

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