Picton – Das Tor zur Südinsel Neuseelands

Von Wellington mit der Fähre als Passagier – mit oder ohne fahrbaren Untersatz – über die Cook Strait kommend, gelangt man nach Picton, einem kleinen Ort in den Marlborough Sounds. Die Marlborough Sounds sind ein Gewirr etlicher Buchten mit dicht bewachsenen Hängen. Die Region lässt sich wunderbar mit dem Segelschiff erkunden und auch ein Walk über den „Queen Charlotte Track“ (www.qctrack.co.nz) ist möglich. Bekannt ist die Region auch wegen seines Weinanbaugebietes.

Picton ist das sog. Tor zur Südinsel. Von hier aus kann man die Südinsel Richtung Nelson und Abel Tasman Nationalpark erkunden oder die Runde über Kaikoura (bekannt für Delfin- und Walbeobachtungen) im Osten beginnen. Wobei zu erwähnen ist, dass der Weg Richtung Kaikoura seit dem Erdbeben im November 2016 gesperrt ist. Es wurde soviel zerstört, dass die Straße voraussichtlich bis Ende 2017 für den Verkehr nicht geöffnet werden kann. Aber mit dem Fahrzeug und den Bussen bleibt der Weg über den Norden und Westen der Insel möglich. Hierbei ist insbesondere der „Queen Charlotte Drive“ für Urlauber mit einem Kraftfahrzeug zu empfehlen, der Richtung Havelock führt.

Zurück zu Picton selbst. Insgesamt hat mich meine Reise dreimal nach Picton geführt. Das erste Mal kam ich im Dezember 2016 mit dem Kreuzfahrtschiff nach Picton. Ein wunderschöner Tag mit Sonnenschein verliehen dem Örtchen seinen Charme. Mein Mann und ich unternahmen eine Erkundungstour Richtung Bob´s Bay, bevor wir anschließend eine Bootstour zum Kaipupu Wildlife Sanctuary machten.

Das zweite Mal kam ich mit der Fähre von Wellington in das kleine Örtchen, in dem es selbst nicht viel zu entdecken gibt. Es war eine sehr ruhige Überfahrt, jedoch regnete es bei Ankunft in den Marlborough Sounds, so dass ich es vorzog, die Schönheit von innen zu betrachten. Ich hatte sie ja mit dem Kreuzfahrtschiff schon bewundern können, blieb also nur noch der Blick von oben. Ich kam gegen 12 Uhr Mittags an und checkte im Fad Cod Backpacker Hostel ein, in dem ich nur bis zum nächsten Tag übernachtete. Eigentlich wollte ich einen Hikingtrack über Bob’s Bay hinaus machen. Es regnete jedoch fürchterlich und so blieb ich bis zum Folgetag im Hostel. In Neuseeland ist ein Regentag die beste Zeit zum „Bloggen“. Ansonsten zog ich es vor, dieses einmalige Land zu erkunden, wofür wahrscheinlich jeder Verständnis haben wird. Der nächste Tag führte mich von Picton Richtung Abel Tasman Nationalpark. Das Wetter klarte auf…

Bob’s Bay an einem sonnigen Tag

Beim dritten Mal von Christchurch aus dem Süden kommend, buchte ich gleich 3 Nächte im Fad Cod Backpackers. Das Hostel kannte ich ja bereits vom zweiten Besuch und ich wusste, selbst wenn ich in einem Hochbett schlafen werde, würde mich keiner durch wackelndes Bettgestänge stören. Im Laufe meiner Reise hatte ich ja schon einige Betten in Hostels erprobt und Metallbetten sind definitiv die schlimmsten. Im Fad Cod Backpackers ist glücklicherweise das untere Bett mit dem oberen (Etagenbett) nicht verbunden und man schläft auf Holzrahmen, die nicht durchgelegen werden können und die Matratze sind gut. Zugleich ist die Küche gut ausgestattet, das Personal freundlich und es war um die Ecke meines Stray Pick Up´s. Als ich allerdings ankam, hatte ich wieder einmal Pech mit dem Wetter. Es regnete in rauen Mengen und da wir spät in Picton ankamen, machte ich mir nur Abendessen und sah auf dem Loungedeck mit ein paar Leuten eine DVD. Auch gut, also mal sehen, welches Wetter der nächste Tag bereit hielt.

Der nächste Tag brachte auch Regen, erst gegen Abend klarte es auf und ich hatte Hoffnung für den nächsten Tag. Wie bereits erwähnt – Regentag ist Blogtag! Also keine verschwendete Zeit. Im Regen traute ich mich zwischendurch aber auch mal raus, um ein paar Lebensmittel einzukaufen und landete auf dem Rückweg in einem Souvenirshop, wo ich mir Ohrstecker aus der „Paua-Shell“ kaufte und auch das Wahrzeichen Neuseelands, den Silberfarn (ebenfalls als Ohrstecker) gönnte.

Am nächsten Tag war das Wetter am Morgen noch grau, doch gegen Mittag brach die Sonne endlich durch. Ich machte mich auf den Weg Richtung Hikingtrack. Es war verdammt schwül, da es ja die ganzen Tage geregnet hatte und dann die Sonne auf den dichten Busch schien. An der Landspitze nach ein paar Stunden schweißgebadet ankommend, wurde ich mit einer tollen Aussicht und einem Seelöwen, der sich in der Sonne auf einem Fels aalte belohnt. Allerdings wehte auch ein ziemlich frischer Wind dort und ich machte mich bald auf den Rückweg.

An „The Snout“, der nördlichen Spitze der Landzunge zum Waikawa Bay entdeckte ich einen Seehund, der sich auf einem Fels sonnte.

Nach dem ich vom Hikingtrack zurück kam, erkundigte ich mich im kleinen Hafen nach einer Tour „Schwimmen mit Delfinen in den Sounds“. Da es schon in Akaroa nicht möglich war mit ihnen zu schwimmen, hoffte ich auf eine Tour in Picton. Leider war ich etwas zu spät dran, es gab jedoch eine Tour für den nächsten Tag um 8.30 Uhr. Das war mir etwas zu heikel, da ich wahrscheinlich nicht früh genug zurück sein würde. Mein Bus Richtung Nelson fuhr gegen 12.30 Uhr und so buchte ich doch nicht, da ich auch gar nicht wusste, ob überhaupt ein Platz für mich frei war. Ich machte einen sog. Retravel, der mich nichts kostete. Das bedeutete, da ich die Tour mit dem Stray Bus bereits einmal von Picton über Nelson zum Abel Tasman Nationalpark gemacht hatte, war ich auf einer sog. Warteliste und ich bekam keine Mitteilung darüber, ob ich mitgenommen werden konnte oder nicht. Ich musste also am Pick Up Ort mit Sack und Pack auftauchen und hoffen, dass ein Platz für mich frei war. Es gibt immer wieder Reisende bei Stray, die ihre Pläne kurzfristig ändern und an einem Ort länger bleiben und im erstmalig gebuchten Bus nicht auftauchen. Das war am Folgetag meine Chance ohne Kosten nach Nelson zu kommen. Ich hatte allerdings zur Sicherheit ein Busticket mit einem Flexifare bei Intercity gebucht, welches ich zwei Stunden vorher stornieren konnte, wenn ich die Fahrt nicht antrat. Also, auf nach Nelson mit Stray, denn es waren drei Plätze im sonst gut gefüllten Bus frei und ich stornierte noch während der Fahrt das Intercity-Busticket.

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