Hobart – Tagestour im Süden Tasmaniens

Nachdem wir im Norden Tasmaniens in Burnie mit dem Kreuzfahrtschiff abgelegt haben und einen ganzen Tag auf See auf dem Schiff genossen haben, kamen wir am 22. Dezember in der Hauptstadt Tasmaniens Hobart, im Süden der Insel an. Hobart ist mit ca. 200.000 Einwohnern eine kleine schöne Hafenstadt. Wir hatten schönstes Wetter und schlenderten morgens direkt vom Kreuzfahrtschiff entlang der Pier bis unsere vorab gebuchte Tour begann. Es gibt am Pier ein paar Fischerboote und nette Cafés und Restaurants, wo es freien WLAN (free WiFi) gibt. Auf dem Grund im Hafenbecken sahen wir ziemlich große Seesterne.

Um 10 Uhr ging unsere 5-Stündige Tour „Small-Group Tour from Hobart Including Mt Wellington, Bonorong Wildlife Sanctuary and Richmond Historic Village„, welche wir zu Hause im Internet auf viator.com gebucht hatten. Zunächst fuhren wir entlang des westlichen Ufers des Flusses Derwent, wo uns der Fahrer die historischen Gebäude von Salamanca Place und Battery Point zeigte. Er erzählte über die Rekultivierung von Salamanca Wharf aus dem Fluss Derwent, die Geschichte der Verteidigung des Gebietes, die Geschichte von Hobart und wie Sträflinge für den Bau der Stadt verwendet wurden.

Ausblick vom Mount Wellington über die Region von Hobart
Nach 30 Minuten und einigen Serpentinen erreichten wir  den Gipfel des Mt. Wellington auf einer Höhe von 1271 Metern, wo wir eine atemberaubende Aussicht auf Hobart und die Tasman Bridge genießen konnten. Wir konnten kein besseres Wetter haben. Es war klar und sonnig und wir konnten die komplette Bucht sehen. Die meiste Zeit des Jahres soll der Berg, welcher der größte Vulkankegel Tasmaniens ist, von Wolken behangen sein. Unser Tour Guide erzählte uns weiterhin von einer Katastrophe in Hobart als drei Pfeiler der Tasman-Bridge vor 42 Jahren von einem Frachter zerstört wurden.
Nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Gipfel von Mount Wellington, verließen wir Hobart und fuhren entlang der Brooker Highway nach dem ca. ca 43 km, 1 Stunde entfernten historischen Ort Richmond. Dort nahmen wir einen Snack zum Mittag und spazierten etwas durch den ältesten Ort von Tasmanien. Wir besuchten die Richmond Bridge, die älteste von Sträflingen 1824 gebaute Stein-Brücke Australiens, die heute noch in Gebrauch ist und die St. Johns Kirche, die älteste katholische Kirche in Australien )(1741). Es gibt noch weitere historische Gebäude wie die Granny Rhodes ‚Cottage und denkmalgeschützte Gebäude, Kunst- und Handwerksgalerien, Antiquitätenläden sowie eine Miniaturansicht, Old Hobart Town Modell, das Hobart in den 1820er Jahren zeigt, gibt es auch zu besichtigen. Diese haben wir aber aus Zeitgründen ausgelassen.
Nach der Kultur und Geschichte stand noch die Tierwelt auf dem Programm. Die Fahrt ging weiter Richtung Westen zum 20km entfernten Ort Bridgewater und besuchten den Tierpark „Bonorong Wildlife Sanctuary„.  Hier werden Tasmaniens und Australiens einheimische Tiere, die verletzt sind oder ihre Mutter verloren haben für eine Zeit gehalten, aufgezogen und für die Wildnis vorbereitet. Wir sahen hier den sehr scheuen und vom Aussterben bedrohten Tasmanischen Teufel „Tassie Devil“, Wombats, Koalas, Ameisenigel „Echidnas“ sowie Kängurus und Wallabys (eine kleinere Art von Kängurus). Während wir auf dem Gipfel von Mt. Wellington gefroren haben, suchten wir hier den Schatten vor der heißen Mittagssonne. Das Team des Bonorong Wildlife Sanctuary hat uns das Leben und die Geschichte der Tiere erklärt und wir durften einen Koala streicheln und ein Foto machen, sowie im Gehege der Kängurus und Wallabys frei und inmitten der Tiere herumlaufen und füttern. Dies gehörte zu unserem Highlight. Zuerst trauten wir uns nicht wirklich an die Kängurus ran zu gehen und suchten erst einmal eines der kleineren Wallabys auf. Einer von uns pirschte sich vorsichtig heran mit ein paar Körnern in der Hand und der andere beobachtete gespannt mit der Fotokamera in der Hand, um ein paar Schnappschüsse zu machen. Nach den ersten geglückten Versuchen trauten wir uns auch an die etwas größeren Kängurus heran. Diese lagen faul in Gruppen im Schatten der Bäume und fraßen uns aus der Hand. Mit einigen konnten wir sogenannte „Kelfies“ (Selfie mit Känguru) machen. (@ Tom, falls du das liest, vielen Dank für die Inspiration ;-)).
Am Ende haben wir noch einmal kurz den äußerst scheuen Tasmanischen Teufel zu Blick bekommen. Diese Tiere sind normalerweise nachtaktiv, doch wenn sie Fleisch riechen, das am besten schon nach Verwesung stinkt, kommen sie kurz aus ihren Verstecken, bzw. Höhlen heraus, schnappen es sich mit einem kreischenden Laut und verschwinden direkt wieder. Sie erscheinen etwas aggressiv und die roten spitzen Ohren lassen an einen Teufel erinnern. Wie der Name schon sagt, gibt es den Tasmanischen Teufel nur auf Tasmanien. Leider sind diese Tiere vom Aussterben bedroht. Vor allem in den letzten Jahren ist die Population stark geschrumpft, da ein ansteckender Gesichtskrebs sich stark verbreitet und die Tiere qualvoll sterben lässt. Ich hoffe, dass bald eine Lösung zum Aufhalten der Verbreitung der Krankheit gefunden wird, nicht zuletzt weil der Tasmanische Teufel der größte noch lebende Raubbeutler ist.
Herauslocken des Tasmanischen Teufels

Bei der Rückkehr nach Hobart sollte eigentlich noch ein Besuch bei einer Festung mit Geschützen, dem Kangaroo Bluff Battery, eingeplant gewesen sein, wo man am Rosny Point Aussichtspunkt wohl einen spektakulären Panoramablick auf den Derwent und die Stadt Hobart hat. Der Ausblick erstreckt sich nördlich nach Lutana und südlich nach Opossum Bay. Naja, wir haben wohl etwas zu lange in dem Tierpark verbracht, aber das störte uns nicht.

Denn zurück im Hafen von Hobart angekommen, hatten wir noch genug Zeit dort mit ein paar sehr netten Amerikanern, die wir auf der Tour kennengelernt haben, auf einen Drink mit einem original tasmanischem Bier anzustoßen. Dies war der krönende Abschluss eines wirklich wundervollen Tages! Wir hatten tolles Wetter, tolle Natur und spektakuläre Ausblicke genossen sowie Kontakt mit der einzigartigen einheimischen Tierwelt gehabt, etwas über die Kultur und Geschichte erfahren sowie gute Unterhaltungen und Spaß mit unseren neuen amerikanischen Freunden gehabt. Alles in allem ein gelungener und ereignisreicher Tag!

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