Hahei – meine ersten Erlebnisse im Hostel und Umgebung

Hahei, 16.1.-18.1.17

Das Abenteuer „Stray Bus“ beginnt. Nachdem ich von Emma und ihrem Hund Mr. Chocki zur Stray Base in die City von Auckland gefahren wurde, wartete ich auf den Bus, der mich nach Hahei bringen sollte. Da ich mir das Reisen mit Stray von zu Hause aus nicht richtig vorstellen konnte, hatte ich an Orten, die Stray anfährt und wo ich auf jeden Fall bleiben wollte, Unterkünfte im Voraus gebucht. Allerdings für Hahei hatte ich nicht die Möglichkeit im Voraus zu buchen, oder ich musste direkt ein Einzelzimmer in Höhe von 95 NZD zahlen. Wenn man im Hostel für 30 Dollar im Durchschnitt schlafen kann, ist das schon ein stolzer Preis. Ich entschloss mich daher, es auf mich zu kommen zu lassen und die Unterkunft über den Fahrer zu buchen.

Ich hatte eine Fahrerin. Sie nennt sich Lolly. Fast alle Fahrer bei Stray haben Spitznamen, wie ich mit der Zeit herausfand. Nachdem alle Passagiere ihren Reisepass oder Personalausweis als Nachweis vorgezeigt hatten und auf der Liste abgehakt waren, fuhren wir los. Lolly gab uns während der Fahrt Informationen zur Region, durch die wir fuhren. Außerdem wurden auch sog. Booking Sheets herumgereicht, auf denen man eintragen konnte, ob man ein Zimmer / Hostelschlafplatz benötigt, der dann durch den Fahrer/-in gebucht wird. Upgrades vom Dormitory (Mehrbettzimmer) in Einzel- oder Doppelzimmer war auch möglich, aber ich entschloss mich das Abenteuer Mehrbettzimmer zu versuchen.

Zwischendurch wird bei Stray auch immer ein Zwischenstopp zum Einkauf von Lebensmitteln gemacht, da in den meisten kleineren Orten keine Geschäfte für Backpacker zu finden sind. Am Abend wurde jedoch ein BBQ für 8 Dollar angeboten, das unsere Fahrerin für und mit uns anrichtete. Ich trug meinen Namen im Booking Sheet für das BBQ ein, da ich es erstmal ruhig angehen lassen wollte und nicht gleich in einer Küche, die ich nicht kannte, kochen wollte. Vor allen Dingen müssen die Lebensmittel wohl ausgewählt werden. Hat man zu viel, muss man es am Ende immer mitnehmen. Neuseeland ist teuer, da verschenkt man nichts so schnell. Mit Backpack, Rucksack vor der Brust und Kühltasche in der Hand alles schon etwas umständlich…

Gegen frühen Nachmittag in Hahei angekommen, wurde erstmal an der Rezeption eingecheckt und dann ging der Run auf die Küche los, um einen Platz im Kühlschrank für die Einkäufe zu sichern. Man durfte nicht vergessen sein Essen zu beschriften! Denn was nicht beschriftet wird, ist sogenanntes „free food“ und jeder kann es sich dann nehmen. Ich hatte nur eine kleine Tüte mit Essen, da ich erstmal nur Frühstück für den nächsten Tag eingekauft hatte. Es gab am Abend ja schließlich BBQ. Anschließend war das nächste der Run auf die Betten. Glücklicherweise konnte ich mir ein normales Bett „reservieren“, allerdings im 11-Bett-Zimmer. Reserviert wurde mit einem Kleidungsstück und, anschließend hieß es Rucksäcke aus dem Wagen holen…

Gegen vier Uhr ging es wieder in den Bus zum acht Kilometer entfernten Highlight der Coromandel Halbinsel, den Hotwater Beach! Dies ist ein Strand mit geothermalen Strömen.

Wir blieben zwei Tage in Hahei. Für den nächsten Tag wurde bereits auf der Busfahrt nach Hahei ein Activity Sheet herumgereicht. Man konnte sich für eine Kayaktour zum Sonnenaufgang nach Cathedral Cove (Drehort von „Die Chroniken von Narnia“) eintragen und/oder eine Likörverkostung am Abend machen. Die Kayaktour sollte um 5.30 Uhr beginnen, und die Sonne ging um ca. 6.15 Uhr auf. Das war mir eindeutig zu früh. Um 6.30 Uhr wurde Yoga am Strand angeboten. Das hieß zwar auch früh austehen, aber nicht 4.45 Uhr.

Meine Nacht war allerdings abrupt zu Ende, als ein Typ sich um 3.30 Uhr auf die Kayaktour vorbereitete. Ich hatte keine Ahnung warum er so früh aufstand, aber mit seinem Herumgekrame in seinem Koffer und den Taschen, machte er alle wach. Anschließend machte er das Licht im Raum an, und nach einer Weile verließ er den Raum und das Licht brannte weiter. Ich zog mir die Decke über den Kopf. Als er wieder herein kam, hörte ich die lauten Geräusche vom öffnen und schließen der Reißverschlüsse an der Tasche. Puh, ich war genervt. Und die Ohrstöpsel, die ich mir zwischenzeitlich in die Ohren gesteckt habe, nutzten auch nix. Als er das Licht wieder löschte und den Raum endlich ganz verließ, hatte ich noch eine Stunde Schlaf, und die nächsten fingen an zu rascheln. Ich hasste die Kayaktour zum Sonnenaufgang…

Ich stand selbst um 5.30 Uhr  auf, um zu frühstücken und mich auf den Weg zum Yoga zu machen. Der Sonnenaufgang und das Licht war wunderschön, es war aber auch ein wunderschöner Tag angesagt. Während der Stunde vergaß ich meinen Schlafmangel und freute mich auf den Rest des Tages.

Mit zwei anderen Mädels machte ich mich auf den Weg zum Cathedral Cove. Eine einstündige Wanderung hin und auch wieder zurück. Dort angekommen machten wir eine sehr lange Pause und genossen die tolle Aussicht und das glasklare Wasser. Da mir der Akku auf dem Rückweg versagte, konnte ich ein paar Fotos leider nicht machen. Ich beschloss nach dem Aufladen noch mal am Nachmittag los zu marschieren, machte die Fotos und ging sogar noch anschließend im Meer baden. Naja, baden kann man da nicht, kommt man dann aus dem Wasser, ist es einem meistens zu kalt! Also schwamm ich an der Küste ein Stück hin und her. Als ich einen Schatten im Wasser sah und in den Himmel schaute, freute ich mich einen kleinen Albatros zu sehen. Das Schwimmen im kalten Wasser wurde damit belohnt, da er sich in nur in wenigen Metern Abstand von mir ins Meer stürzte und mit einem Fisch im Schnabel wieder auftauchte. Ich wurde auch Zeuge seines Wasserstarts. Für mich ein glücklicher Moment am anderen Ende der Welt.

Am Abend fröhlich vom Strand kommend, traf ich Jan, einen Professor aus Berlin. Wir hatten uns am Abend vorher schon kennen gelernt, und er kam von der Likörverkostung zurück. Den Abend vor der Abfahrt Richtung Raglan, trunken wir seinen erstandenen Portwein und ich fiel müde und selig ins Bett. Die zweite Nacht im Hostel blieb zum Glück ohne Störungen.

Am nächsten Morgen um 8 Uhr ging es weiter mit dem Bus nach Raglan, dem Surferspot Neuseelands.

Schreibe einen Kommentar