Transit in Peking bzw. Bejing

Am 10.12.2016 begab ich auf die Reise nach Australien. Ich habe meinen Flug von Frankfurt nach Sydney über China in Peking, bzw. Bejing, wie die Stadt international genannt wird, gebucht. Ich hatte einen Zwischenstopp von 14 Stunden. Dieses wollte ich nutzen, um mich zwischen den 2 langen ca. 11 stündigen Flügen auszuruhen.

Mit Air China in Peking angekommen
Mit Air China in Peking angekommen

Eine Fahrt in die Innenstadt wäre in der Zeit auch möglich gewesen, allerdings hätte ich ca. 2 Stunden pro Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln einplanen müssen und wäre dann am Ende total fertig gewesen, oder noch schlimmer hätte den Weiterflug verpasst. Ich wollte einerseits dieses Risiko und andererseits den Stress nicht eingehen. Außerdem ist Peking bis auf die verbotene Stadt auch nicht besonders sehenswert. Hinzu kommt, dass ich mich total auf Sydney gefreut habe, und wollte da voll und ganz ausgeruht ankommen.

Ich habe daher ein Transit-Hotel über Air China gebucht, welches von der Airline kostenlos angeboten wurde. Natürlich kann man nichts besonderes erwarten. Mir reichte auch einfach ein Bett in einem ruhigen Zimmer, wo ich ein paar Stunden schlafen konnte….so zumindest der Plan!

Zunächst erstmal brauchte ich ca. 2 Stunden, um aus dem internen Flughafenbereich rauszukommen. Ich folgte dem großen Schild „24 hours Transit“, und dachte ich käme dann raus aus dem Flughafen. Es führte mich leider in eine lange Schlange erst vor einer Passkontrolle und dann vor einer Sicherheitskontrolle. Leider war ich dann wieder an den Gates. Also brauchte ich für den Weg vom Ankunfts-Gate zum Abflug-Gate 1 Stunde. Ich wollte jedoch raus! Ich habe sogar den Kollegin an der Passkontrolle ganz am Anfang auf englisch gefragt, ob ich so aus dem Flughafen komme als Transit Passagier. Sie war allerdings nicht sehr bemüht zu antworten und nickte nur, um den nächsten zu bedienen. Außerdem scheint es das die meisten Chinesen am Flughafen kein bzw. kaum englisch sprachen.
Ok, ich fragte dann am Info-Stand, der mir dann den Weg beschrieb. Allerdings war ich dann wieder am Anfang der Grenzkontrolle, wo ich 1 Stunde vorher war. Da habe ich mich weiter bei den Grenzkontrolleuren durchgefragt, und letztendlich musste ich eine Karte ausfüllen und mich an einer anderen Schlange anstellen. Denkste! Da ich ja von hinten an den Stand des Beamten geführt wurde, blieb ich auch gleich an seinem Stand stehen und füllte schnell die Karte aus. Zum Glück kam ich so durch.
Nun musste ich „nur noch“ den Shuttle-Service vom Transit-Hotel finden. Der Flughafen in Peking ist so groß, dass man erstmal lange durch die Halle geht und dann in einen Zug einsteigen muss, der einen ca. 1 km aus dem Flughafenbereich rausführt. Ich habe gehofft, dass ich jetzt richtig bin, und nicht Richtung Peking Stadt unterwegs bin, denn mein Hotel befand sich in unmittelbarer Nähe zum Flughafen. Ich hatte Glück! 🙂 Der Zug lies alle Passagiere im äußeren Flughafenbereich raus, wo ich direkt am Info-Center nach dem Shuttle-Service gefragt habe. Und siehe da, ich hatte wieder Glück! Ich war genau an der Stelle, wo die Passagiere abgeholt werden. Ich sollte da warten. Nach ca. 15 Minuten wurde ich dann abgeholt und zum Shuttle Bus gebracht. Ich hatte nur mein Handgepäck dabei, denn mein Koffer wurde direkt nach Sydney durchgebucht. Das war praktisch, denn so musste ich nicht den ganzen Weg mit dem Koffer rumlaufen, den ich für die paar Stunden eh nicht brauchte. Für jede Aufgabe schien es einen zu geben. Einer der die Leute zum Shuttle Bus bringt, dort steht einer, der die die Koffer, falls vorhanden, in den Bus lädt, einer der den Bus fährt und einer der mit ner Kippe im Mund wichtig herumläuft.
Wir sind dann endlich losgefahren. Der Bus fuhr verschiedene Plätze an. Als wir eine Weile unterwegs waren, wurde ich langsam nervös und fragte mich, ob ich jetzt wirklich im richtigen Bus sitze. Denn das Hotel, wohin ich musste, war doch in direkter Nähe, ca. 5 Minuten vom Flughafen entfernt. Nach ca. 20 Minuten kamen wir dann am Hotel an. Puh,…wieder Glück gehabt. Der Bus ist nur nicht den direkten Weg zum Hotel gefahren. 2,5 Stunden von 14 Stunden Transit-Aufenthalt waren somit schon um.
Airport Lanwan Hotel in Peking
Airport Lanwan Hotel
Am Hotel angekommen, bin ich zur Rezeption, um einzuchecken. Dies hat auch problemlos geklappt, obwohl die Hotelangestellten am Empfang konnten so gut wie kein englisch. Mein Zimmer war ok. Ich konnte mich zwischen zwei Betten entscheiden und das Zimmer war sogar mit einem Flatscreen TV ausgestattet, was ich eigentlich nicht nutzen wollte. Das Bad hätte mal eine Renovierung nötig, aber ok. Dafür, das ich für das Zimmer nichts zahlen musste, war es voll in Ordnung. Ich legte schnell mein Handgepäck ab und bin dann los, um etwas essen zu gehen, bevor ich schlafe.
Mein Bett im Lanwan Hotel Peking
Ich hatte die Wahl zwischen zwei Betten
Flachbildfernseher im Hotelzimmer
Flat-Screen Fernseher gab es sogar in dem Zimmer

Zunächst benötigte ich chinesische Yen bzw. RMB. In der Nähe gab es eine Bank, wo ich am Bankautomaten mit meiner Bankkarte Geld abheben wollte. Dies funktionierte jedoch nicht, obwohl ich sonst nie Probleme hatte mit der Karte im Ausland Geld abzuheben. Nun gut, ich brauchte ja nicht viel und hatte noch ein paar Euro im Portemonnaie, die ich den wechselte. Etwas kurios empfand ich dabei war, dass ich ein Din A4 Blatt voll geschrieben mit chinesischen Schriftzeichen unterschreiben musste. Nun ja, ich brauchte Geld und war hungrig, also unterschrieb ich.

Schnell bin ich zum nächsten Restaurant. Problem war hier, dass die Karte komplett auf chinesisch war. Zum Glück hatten die auch eine Karte mit Bildern. Allerdings sagte mir nichts wirklich zu. Ich entschied mich letztendlich für etwas, dass so aus sah wie eine Pizza mit Rindfleisch und Gemüse drauf. Das Essen wurde mit zwei Stäbchen serviert! Ich fragte nach Messer und Gabel, da ich wirklich nicht wusste, wie ich eine Pizza mit Stäbchen essen soll?! Zunächst kam der Koch mit einem Messer. Ich fragte nochmal nach einer Gabel, voller Hoffnung, dass sie noch eine Gabel auftreiben könnten. Irgendwo in der Küche hatte der Koch noch eine Gabel gefunden und mir gebracht. Klasse, soweit so gut! Ich begann zu essen, allerdings war das Essen so von Sauce, eine Art Curry Sauce, übergossen, dass das Brot ziemlich matschig wurde und der Geschmack der Sauce alles andere übertüncht hat. Das Gemüse bestand hauptsächlich aus Zwiebeln und grüner Paprika und das Fleisch bestand fast nur aus Fett und Knochen.
Mein Mittagessen
Chinesische Pizza – so sah es zumindest aus
Ich war hungrig, also zwang ich mir das Essen rein. Dazu ein chinesisches Bier, was noch das Beste an meinem Mittag war. Als ich meinem Chef später von der chinesischen Pizza erzählte, gab er mir den Tipp, das nächste mal die chinesische Pizza „Chi Pi Meck Gu“ zu bestellen. Da ich die chinesischen Schriftzeichen nicht lesen konnte, hatte ich wahrscheinlich „Chi Pi Meck Ni“ bestellt. Blöd! 😉

Bei der Bezahlung gabs auch noch zu wenig Wechselgeld, aber ok. Mit einem Chinesen darüber zu diskutieren, der kein englisch konnte, stellte ich mir zu anstrengend vor. Außerdem war es nicht wirklich teuer. Also ging ich und ab zum Hotel um mich endlich auszuruhen und ein paar Stunden zu schlafen.

Chinesisches Bier
Das chinesische Bier war gut
Ich wollte ca. 6 Stunden schlafen, und dann nochmal im Hotel-Restaurant essen bevor ich dann wieder zum Flughafen fahre. Problem war, ich konnte nicht schlafen!!! Oh mein Gott! Da habe ich ein Zimmer mit einem gemütlichen Bett und konnte nicht einschlafen! Mein Zeitrhythmus war schon vom ersten Flug so im Eimer. Ich nutzte das freie WLAN im Zimmer und chattete etwas. Dabei wurde ich müde und konnte dann sage und schreibe 1,5 Stunden schlafen! Mehr ging nicht. Ok, zum Glück hatte ich den Flat-Screen Fernseher. Ich zappte etwas gelangweilt herum, dann versuchte ich noch mal zu schlafen. Naja, ich habe zwar nicht mehr schlafen können, aber konnte mich wenigstens ausruhen, flach liegen und die Augen entspannen.
Am Abend bin ich noch schnell ins hoteleigene Restaurant, dass dann geöffnet hatte, gegangen. Dort konnte ich anhand des bilderreichen Menüs etwas für meinen Geschmack finden. Eine Schüssel Salat, eine Schüssel Erdnüsse und ein Schälchen Reis. Dazu ein Bierchen. Es war eine Mega Portion für kleines Geld.
Die Rückfahrt mit dem Shuttle Bus zum Flughafen verlief problemlos und mein Flug nach Sydney ebenso. Ich hatte mit Air China gebucht und ich muss sagen, ich war überaus zufrieden mit deren Service und auch mit dem Essen! Ich hatte vegetarisch bestellt und es war tatsächlich sehr schmackhaft. Ich habe nur 811 Euro bezahlt von Frankfurt nach Sydney und von Auckland in Neuseeland zurück nach Frankfurt. Im Vergleich zu anderen Airlines, die für die gleiche Strecke zwar mit kürzerem Zwischenstopp, hätte ich mit ca. 1500 Euro fast das Doppelte bezahlt. Das Experiment war also geglückt und ich kann jedem einen Flug mit Air China mit bestem Wissen empfehlen.
Ich hoffe euch hat mein erster Reisebericht in dem Reiseblog gefallen auch wenn dieser etwas ausführlich war. China ist immer wieder abenteuerlich. Die Erlebnisse muss man einfach festhalten und teilen. Ich hoffe ihr habt euch amüsiert.
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